Der rätselhafte Mordfall Hinterkaifeck

( News) In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurden auf dem Einödhof Hinterkaifeck sechs Menschen auf brutale Weise ermordet, indem man ihnen mit einer Reuthaue die Schädel zertrümmert hat. Das unheimliche Verbrechen konnte bis heute nicht aufgeklärt werden, und eventuelle neue Erkenntnisse werden zum Schutz der Nachfahren der Verdächtigen unter Verschluss gehalten und verbleiben in den Akten. Der Mordfall Hinterkaifeck ist sehr komplex und zählt zu den unheimlichsten Fällen in der deutschen Kriminalgeschichte. Im Jahr 2009 kam mit „Tannöd“ ein in die Kinos, der auf den Ereignissen in Hinterkaifeck basiert.

Was geschah in Hinterkaifeck?

Der einsame Hof Hinterkaifeck wurde im Februar 1923 abgerissen, rund ein Jahr nach dem mysteriösen Mord. Der Einödhof befand sich in rund 500 Meter Entfernung von Gröbern in Oberbayern, im heutigen Gemeindegebiet Waidhofen. Der nächste größere Ort Schrobenhausen war sechs Kilometer entfernt. Der Bauernhof wurde von , seiner Frau Cäzilia, ihrer verwitweten Tochter Viktoria und deren Kindern Cäzilia und Josef zusammen mit der Dienstmagd Maria Baumgartner bewirtschaftet. Familie Gruber galt zu ihrer Zeit als wohlhabend. Damals gab es Gerüchte, dass es zwischen Andreas Gruber und seiner Tochter Viktoria eine inzestuöse Beziehung gab, woraus die Kinder Josef und Cäzilia entstanden sein sollen, wie mehrere Polizeiprotokolle berichten.

Rund zwei Wochen vor dem grausamen Mord legte ein Unbekannter eine Summe von 700 Goldmark in den Beichtstuhl der Pfarrkirche Waidhofen. Der damalige Pfarrer war sich sicher, dass nur jemand der Familie Gruber dazu in der Lage war, einen derart hohen Geldbetrag zu spenden. Bei einer Befragung durch den Pfarrer gab zu, das Geld gespendet zu haben. Einen Tag (30.03.1922) vor der Mordnacht verschwand Viktoria bzw. Cäcilia spurlos. Später wurde sie von ihrer ehemaligen Mitschülerin Sophie Fuchs im Wald gesehen, als sie auf einen Baumstumpf saß.

Am 30.03.1922 kam es im Einödhof zu einem Einbruch und es wurden Fußspuren von zwei Männern entdeckt. Die Fremden hatten das Motorhäuschen aufgebrochen, aber nichts gestohlen. Es gab auch keine Fußspuren, die von Hinterkaifeck wegführten. Auf dem Hof sollen sich auch Schusswaffen befunden haben, so soll Andreas Gruber im Jahr 1921 mit einem alten Infanteriegewehr auf die Thalerbuben geschossen haben. Nach dem Mord befanden sich jedoch keine Schusswaffen mehr im Hof. Viktoria soll einen Tag vor dem Mord nach ihrer Chorprobe am Friedhof von Waidhofen, mit einem Mann mittleren Alters in Streit geraten sein. Der Mann sei aufdringlich gewesen und Viktoria hätte ihm eine Ohrfeige verpasst. Ob es diesen Mann tatsächlich gab, bleibt unklar, weil nur die Dokumentation „Hinterkaifeck – Eine düstere Erinnerung“ aus dem Jahr 1971 diese Begegnung erwähnt und sonst niemand diesen Vorfall zu Protokoll gab.

Die Mordnacht von Hinterkaifeck

In den Vormittagsstunden des 30.03.1922 beklagte Andreas Gruber den Verlust seines Haustürschlüssels und erzählte dies seinem Nachbarn Lorenz Schlittenbauer. Von dem Verlust des Haustürschlüssels hatte schon Cäzilia Gruber im Dorf erzählt. Nach Aussage von Wenzeslaus Bley habe Andreas Gruber am 31.03.1922 im Schrobenhausener Eisenwarengeschäft Vogel nächtliche auf dem Dachboden gehört. Er habe den Dachboden aufgesucht, jedoch nichts gefunden.

Ein losgebundenes Rind soll am 29.03.1922 als „Testlauf“ des Täters gedient haben, um die Opfer in den Stall zu locken. Am Tag nach der grausamen Ermordung der sechs Opfer fand die Polizei tatsächlich ein losgebundenes Rind im Stall. Samstagabend bzw. -nacht nach dem Mord gab es mehrere Augenzeugen, die einen großen Mann mit Taschenlampe gesehen haben, der den Backofen von Hinterkaifeck befeuert haben soll. Die Identität dieser Person bleibt bis heute ein Rätsel.

Die Mordopfer wurden am 1. April 1922 von Lorenz Schlittenbauer und seinen Begleitern entdeckt. Der Familie Gruber sowie der Dienstmagd Maria Baumgartner wurde der Schädel zertrümmert, die Tatwaffe war eine Reuthaue. Die Gendarmerie sicherte den Tatort und fotografierte die Mordopfer einmal. Jedoch wurden damals unabsichtlich auch Spuren verwischt und keine weiteren Fotos aufgenommen.

Wer für die Ermordung der sechs Menschen in Hinterkaifeck verantwortlich ist, werden wir wohl nie erfahren. Die neuesten Ermittlungsergebnisse sollen vorerst unter Verschluss bleiben und eine Veröffentlichung ist nicht geplant.

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Bild: © Depositphotos.com /

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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