In den heute geschlossenen Beelitz-Heilstätten bei Berlin wurden einst Tuberkulosepatienten behandelt. Dieser Ort gehört zu den gruseligsten Plätzen in Deutschland. Das Betreten des 140 Hektar großen Gebäudekomplexes ist ohne Genehmigung strengstens untersagt, und wer es dennoch wagt, muss mit einer Strafanzeige rechnen. Die verfallenen Gebäude der einstigen Vorzeigeklinik zur Behandlung von Tuberkulosepatienten sind heute ein beliebtes Ziel für Fans von verlassenen Orten. Die besondere Architektur und die einsamen Räume der Klinik sind bereits am Tag sehr gruselig, doch nachts verstärkt sich das Gefühl des Unheimlichen noch.
Die Geschichte der Beelitz-Heilstätten
Die Beelitz-Heilstätten wurden 1898 eröffnet und bis 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin als Tuberkulose-Krankenhaus betrieben. Der Hauptgrund für die Eröffnung der Klinik war die gefährliche Lungenkrankheit, die vor allem im 19. Jahrhundert sehr verbreitet war. Der Gebäudekomplex bot einst Platz für bis zu 1200 Betten, mit eigener Kirche, Heizanlage und einer Badeanstalt. Als im Jahr 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden die Beelitz-Heilstätten vom Militär zu einem Lazarett umfunktioniert und über 12.000 Soldaten sollen hier behandelt worden sein. Die Zahl der Menschen, die hier nicht geheilt wurden und starben, bleibt bis zum heutigen Tag jedoch im Dunkeln.
Zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs waren die Beelitz-Heilstätten so überfüllt, dass die Klinikleitung entschied, nur noch Frauen und Kinder aufzunehmen. Damals verfügte die Klinik über eine Klimaanlage, was für damalige Zeit eher eine Seltenheit war. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die sowjetische Armee der neue Eigentümer der Tuberkuloseklinik, die dann zum größten externen Militärkrankenhaus außerhalb Russlands wurde. Im Krieg wurden die Kirche und das Wohnhaus der Ärzteschaft zerstört, die Ruinen der zwei Gebäude sind noch heute zu sehen.
Verfallene Gebäude und gruselige Morde
Seit dem Jahr 1994 sind die Beelitz-Heilstätten außer Betrieb, alles ist zerfallen und ein Betreten der Klinik ist unter Strafe verboten. Auf dem Gelände der Klinik und in den Gebäuden selbst sorgen halbseidene Partys, satanische Messen und Geisterbeschwörungen für Aufsehen. Kriminelle haben in den letzten 22 Jahren jede Menge Metall aus den Beelitz-Heilstätten geraubt und somit den Verfall der Gebäude noch beschleunigt. Von Besuchern der Klinik kann man im Internet nachlesen, dass sie Schritte in den Gängen hörten oder dass sich Türen auf unheimliche Weise öffneten. Viele Besucher erschauderten nach eigenen Angaben, als sie Schreie vernahmen, die anscheinend aus einem der OP-Säle der Chirurgie-Abteilung kamen.
Das Unternehmen HPG Projektentwicklungs GmbH engagiert sich als Investor für den Erhalt der Beelitz-Heilstätten und warnt eindringlich davor, die Klinik zu betreten. Der Wachschutz der Firma sorgt mittlerweile für verstärkte Sicherheit auf dem Gelände und soll Besucher an einem illegalen Betreten hindern.
Zwei Morde sorgten 1991 und 2008 für schreckliches Aufsehen in den Medien. Im Jahr 1991 ermordete ein Serienmörder die Frau und das Kind eines russischen Chefarztes. Für sein grausames Verbrechen wurde er auch als „Die Bestie von Beelitz“ bekannt. Der zweite Mordfall geschah in einem Pförtnerhaus, als ein Hobbyfotograf eine Frau erwürgte, die er als Fotomodell online kennengelernt hatte. Der Mai 2010 war von zwei Unfällen gekennzeichnet, in einem Fall starb ein junger Mann beim Sturz aus dem vierten Stockwerk und im zweiten Fall fand man einen Mann, der in einem Schacht gestürzt war und schwere Verletzungen davon trug.
Die Zukunft der Beelitz-Heilstätten
Die ehemaligen Beelitz-Heilstätten sollen neu belebt werden, so ist im Quadrant D auf 6200 Quadratmetern Nutzfläche ein „Creative Village“ geplant, bestehend aus 46 Ateliers für kreative Menschen. Die einstige Tuberkulose-Klinik mit ihrer finsteren Vergangenheit soll mit der Umsetzung dieser und weiterer Pläne eine neue Zukunft erhalten, ohne Horrormeldungen in den Medien. Wir dürfen gespannt sein, was in den kommenden Jahren aus den Beelitz-Heilstätten werden wird. Eine Reaktivierung des Klinikbetriebes scheint derzeit aber unwahrscheinlich, da die Tuberkulose als besiegte Krankheit gilt.
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Bild: © Depositphotos.com / kre_geg
Über den Autor Andreas Krämer
Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.
Comments
Romy Matthias says
Ich war bereits zweimal da und finde den Ort fantastisch. Stellenweise raubt einen der Anblick den Atem und in manchen Räumen ist es so unnatürlich kalt, dass einen die Angst in die Glieder fährt. LG Romy http://www.absolutehrlich.blogspot.de