Zombikinder – Das Rätsel der unheimlichen Nick-Krankheit

( News) In einzelnen Regionen der afrikanischen Länder Nord-Uganda, Tansania und Südsudan sorgt die Nick-Krankheit seit den 1960er-Jahren für Rätselraten in der , weil ihre Ursache bis heute nicht ermittelt werden konnte. An der geheimnisvollen Nick-Krankheit erkranken vorwiegend Menschen zwischen fünf und 15 Jahren, doch es sind auch Einzelfälle von betroffenen bekannt. Die Gehirnkrankheit verläuft für die Betroffenen tödlich und hat im Vorfeld geistige sowie körperliche Behinderungen zur Folge.

Am stärksten sind Kinder betroffen

Die Nick-Krankheit tritt sehr verstärkt bei Kindern auf, die plötzlich anfangen, mit dem Kopf zu nicken und nicht mehr zu wachsen. Sie bleiben geistig zurück und zeigen manchmal ein aggressives Verhalten gegenüber Erwachsenen. Betroffene nicken zehn bis zwanzigmal pro Minute mit ihrem Kopf, die Phase des Kopfnickens dauert durchschnittlich fünf Minuten. Kinder, die das Kopfnick-Syndrom haben, leiden an Appetitlosigkeit und wenn sie Essen bekommen, verhalten sie sich passiv und rühren es nicht an. Auffällig ist dieses Verhalten vor allem bei traditionellem Essen, hingegen zeigten Kinder, denen Schokolade angeboten wurde, kein solches Verhalten.

Bei einem Großteil der Betroffenen sind epileptische Anfälle die Folgen der Nick-Krankheit. Die Ärzte versuchen die Krankheit mit Epilepsie-Medizin zu behandeln, doch die Pillen bewirken bei den meisten Betroffenen eine Verstärkung der Symptome. Vor 13 Jahren registrierte das Gesundheitsministerium von Uganda in der Hauptstadt Kampala erstmals Fälle des Kopfnick-Syndroms. Innerhalb weniger Tage wurden etwa 3000 Fälle registriert, und man vermutete, es sei der Ausbruch einer Epidemie.

Die Nick-Krankheit ist bis heute ungelöst

Die Nick-Krankheit oder das Kopfnick-Syndrom rief auf den Plan, die in die betroffenen Regionen Afrikas reisten, um die mysteriöse Gehirnkrankheit intensiv zu untersuchen. Nach über zehn Jahren Forschungsarbeit konnte die Wissenschaft das Rätsel der Nick-Krankheit nicht lösen und stufte sie als eine Epilepsie ein. Einheimische vermuten, dass entweder verseuchte Munition und die Nahrung als Auslöser der Gehirnkrankheit infrage kommen. Der Nachweis, ob vergiftete Patronen, Affenfleisch, die Seelen gestorbener Rebellen, das Blut getöteter Nachbarn oder Umweltverschmutzung die tödlich verlaufende neuronale Krankheit auslösen, konnte bisher nicht erbracht werden.

Eine Handvoll Studien sieht den Erreger der Flussblindheit in Form des Fadenwurms Onchocerca volvulus als Ursache der Krankheit. Der Fadenwurm wird von Kriebelmücken übertragen. Die Haut dient adulten Fadenwürmern als Lebensraum, während sich die jungen Parasiten dieser Gattung gerne im Augapfel einnisten. Im Gehirn nistet sich der unangenehme Parasit bisherigen Forschungen zufolge nicht ein. Der Fadenwurm könnte als eine Art Reagenz für einen Virus oder ein gefährliches Bakterium dienen. Auch eine schon vor Jahren erfolgte Virus-Infektion, die bei den Betroffenen zu neurologischen Symptomen führt, wird als Grund für die Nick-Krankheit nicht ausgeschlossen.

Im Rahmen der bisher einzigen Tagung zu dem Thema im Sommer 2012, konnten die teilnehmenden Forscher örtliche Wasserquellen, den Augenwurm Loa loa, Buschfleisch, die Tsetsefliege (Auslöser Schlafkrankheit), Quecksilber, Blei, Kupfer, Arsen und Insektenschutzmittel als Quelle der Nick-Krankheit ausschließen. Eine Untersuchung der Gene soll nun entschlüsseln, ob die für die Gehirnkrankheit verantwortlich sind. Neben dem Trauma des Bürgerkriegs in Uganda könnten auch mit Pilzen verseuchte Lebensmittel sowie die Mangelernährung in den ersten Jahren der Kindheit der Betroffenen die Ursache sein. In Uganda sind 70 bis 100 Prozent der Kinder an dem Kopfnick-Syndrom erkrankt. Ob der Mangel an Vitamin B6 oder Chemikalien die Krankheit hervorrufen, soll ebenfalls untersucht werden.

Gehirnschwund, Anfälle und fehlende Therapie

Bei MRT-Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei den betroffenen Personen ein Gehirnschwund auftritt und dass sowohl der Hippocampus als auch die Gliazellen Schäden erleiden. Die epileptischen Anfälle führen zu Stürzen der erkrankten Menschen, was Verletzungen und Verbrennungen verursachen kann, weil Betroffene dabei in Feuerstellen geraten oder in spitze Objekte stürzen können. Es gibt Berichte, nach denen an dem Kopfnick-Syndrom erkrankte Kinder die Orientierung verloren haben, im Wald verschwunden sind und von Raubtieren angefallen wurden. Zahlreiche Eltern versuchen ihre erkrankten Kinder durch Festbinden an Stühlen oder Bäumen an einem Weglaufen zu hindern.

Aktuell existiert weltweit keine Therapie, mit der die Nick-Krankheit behandelt und geheilt werden kann. Nur ein sehr kleiner Teil der Kinder, die an der Gehirnkrankheit leiden, erholen sich wieder vollständig und werden gesund, ein Großteil der Betroffenen stirbt an der unheimlichen Krankheit. Die Gehirnkrankheit wird sich nach Einschätzung von Experten wegen unzureichender Hygiene weiter ausbreiten und es dürfte noch Jahre dauern, bis die Ursache entdeckt und ein Heilmittel entwickelt wird.

Videos zum Thema Nick-Krankheit

Zombie Kinder aus Uganda Kopfnicksyndrom Kinder sind wie tot

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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