Virgin Galactic entwickelt neues SpaceShip Two

Das US- Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson arbeitet an einem neuen SpaceShip Two. Im Februar kommenden Jahres soll es erstmals abheben und Testflüge absolvieren. Das erste SpaceShip Two VSS Enterprise stürzte im Oktober 2014 wegen technischer Probleme ab. Der Pilot überlebte während der Co-Pilot bei dem Absturz starb. Es war erst der vierte Testflug mit Raketenantrieb gewesen.

Virgin Galactic baut SpaceShip Two selbst

Bei der Entwicklung des neuen SpaceShip Two setzt Virgin Galactic vorwiegend auf eigenes KnowHow. Vom Triebwerkhersteller Sierra Nevada als Partner trennte man sich und setzt wieder auf einen bewährten Treibstoff. Als Festtreibstoff soll nun das gummiartige HTPB (Hydroxyl-terminiertes Polybutadien) statt der bisherige kunststoffartige Treibstoff zum Einsatz kommen. Bislang hatte Scaled Composites das SpaceShip Two gebaut, aber den Bau übernimmt ab sofort die neue Tochtergesellschaft The SpaceShip Company (TSC) von Virgin Galactic. Die Mitarbeiter von TSC werkeln in einem Dreischicht-System von jeweils Stunden an dem . Die Testpiloten stellt nicht mehr Scaled Composites zur Verfügung, sondern werden von Virgin Galactic selbst kommen.

Nach bisherigen soll das SpaceShip Two im Design dem alten Modell enorm ähnlich sein. Als wichtigste Anpassung wurde eine Sicherung eingeführt, welche eine zu frühe Auslösung des Federmodus verhindern soll. Beim Absturz im Oktober letzten Jahres war der Federmodus zu früh vom Co-Piloten ausgelöst worden und führte zur Zerstörung des Raumgleiters.

Das überarbeitete SpaceShip Two mit der Bezeichnung VSS Voyager wird über neue Pilotensitze verfügen. Gestrichen wurde ein Zeitplan bezüglich kommerzieller Flüge mit in den nahen Erdorbit. Richard Branson selbst wird mit seinen Kindern beim Jungfernflug das futuristische Flugzeug steuern. Wenn der Jungfernflug und weitere Testflüge erfolgreich verlaufen sollten, dann könnten in wenigen Jahren bereits Passagiere mit SpaceShip Two ins All starten.

Als Trägerflugzeug für soll offenbar nicht mehr WhiteKnight Two dienen, stattdessen soll ein nicht namentlich genanntes kommerzielles Flugzeug eingesetzt werden. Vom Weltraumflughafen Spacesport America in New Mexico wird das Trägerflugzeug und das SpaceShip Two VSS Voyager bis in eine Flughöhe von über 15.000 Metern tragen.

Der wird ausgeklinkt und fliegt mit dreifacher Schallgeschwindigkeit in eine suborbitale Umlaufbahn von maximal 110 Kilometern Höhe. Nach rund einer halben Stunde erfolgt die Landung auf dem Spaceport America.

Unternehmen Virgin Galactic plant Touristenflüge ins All

Das Unternehmen Virgin Galactic wurde im Jahr 2004 gegründet und gehört zu Richard Bransons Konzern Virgin Group. Im Dezember des gleichen Jahres wurde mit der Planung des Weltraumflughafens Spaceport America begonnen, dessen Baukosten sich auf 200 Millionen beliefen. Er befindet sich in der Nähe des Testgeländes White Sands Missile Range der United States Army. Eröffnet wurde er im Mai 2011, aber bis heute startete von dem Weltraumhafen kein einziger Raumgleiter. Mit der NASA wurde ein Abkommen vereinbart in deren Rahmen gemeinsam neue suborbitale entwickelt werden sollen. Zu diesen Technologien zählen Hitzeschilde, Überschallflugzeuge, Weltraumanzüge und Hybrid-Raketenantriebe.

Der bisherige Plan sah den Start von Touristenflügen ins All in diesem Jahr vor. Der Zeitplan wurde nach dem Absturz des SpaceShip Two auf unbestimmte Zeit verschoben. Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX testet auf dem Gelände des Spaceport America seit Mai 2013 seine wiederverwendbare Rakete Grasshopper. Die Rakete kann nach ihrem Flug auf ihren Landestützen landen und soll die Kosten für Raumflüge reduzieren.

Der Preis für ein Flugticket mit Virgin Galactic soll sich anfangs auf 100.000 bis 300.000 US-Dollar belaufen. Je mehr Passagiere ins All fliegen, desto günstiger dürften Touristenflüge in Zukunft werden.

Bild: © Depositphotos.com / nelsonart

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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