Verschwand USS Cyclops im Bermudadreieck oder im Sturm?

Seit dem Jahr 1918 gilt der US-Kohlefrachter USS Cyclops, der von der United States Navy im Mai 1910 in Dienst gestellt wurde, als verschwunden und soll mit seiner über 300 Mann starken im Bermudadreieck gesunken sein. Von dem fehlt bis heute jede Spur und der zufolge handelt es sich um den bislang größten Seeunfall außerhalb kriegerischer Auseinandersetzungen. Bei seiner letzten Fahrt war die USS Cyclops mit 11.000 Tonnen Manganerz beladen und begann seine Reise in Barbados. Die Fahrt führte durch die Karibik in der Nähe des gefürchteten Bermudadreieck und hatte Rio de Janeiro als Ziel.

Vermutungen zum Verschwinden der USS Cyclops

Im März 1918 war der erste Weltkrieg noch nicht zu Ende, weshalb die erst vermutete, dass deutsche Seestreitkräfte wie zum Beispiel U-Boote für den Untergang der USS Cyclops verantwortlich seien. Am 4.März 1918 verschwand der Frachter Proteus-Klasse aus unbekannten Gründen und das Manganerz war für die Munitionsherstellung von entscheidender Bedeutung. Die damalige deutsche Regierung dementierte die Vermutung der USA nach welcher Seestreitkräfte Deutschlands das Verschwinden der USS Cyclops verursacht haben sollen.

Ein plötzlicher Sturm auf hoher See wurde von der US Navy als wahrscheinlichster Grund für den Untergang der USS Cyclops genannnt. Das Frachtschiff wurde am 7.Mai 1910 in Dienst gestellt, war 165 Meter lang und erreichte mit seinen zwei Dampfmaschinen eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten. Der Tiefgang belief sich auf 8,4 Meter und die Besatzung der USS Cyclops bestand aus 236 Offizieren plus Mannschaft. Im spannenden »Cyclop« des erfolgreichen US-Autors Clive Cussler diente die Geschichte des Frachtschiffs als Basis für die Story.

Im ersten Weltkrieg wurde die USS Cyclops vornehmlich zum Transport von Kraftstoff eingesetzt. Bei einer ihrer Fahrten am 8.Januar 1918 reiste sie nach Rio de Janeiro, wo sie Kraftstoff entladen und mit Manganerz beladen werden sollte. Nach 20 Tagen traf in Rio de Janeiro ein und der amerikanische Generalkonsul von Rio, Gottschalk kam an Bord. Die Frage ist warum? Er erwähnte, dass sein Name in der US-Armee stehen soll, um den USA im Krieg zu dienen.

Die Unglücksfahrt der USS Cyclops erfolgte am 4.März 1918 und sollte ihr Ziel Baltimore mit Manganerz an Bord am 13.März 1918 erreichen. Der schwere Frachter traf nicht ein und führte zu einer umfassenden Suchaktion, die jedoch ohne ein Ergebnis blieb und aufgegeben werden musste.

US Navy erforscht Verschwinden der USS Cyclops

In den vergangenen 98 Jahren hat die US Navy alles versucht das geheimnisvolle Verschwinden der USS Cyclops zu lösen. Die Navy-Dokumente umfassen mittlerweile 15.000 Seiten, doch bis heute bleibt die Ursache zum vermuteten Untergang des Frachters unklar. Es kursieren zahlreiche Gerüchte und Theorien wie das riesige Schiff verschwunden sein könnte.

Folgende Theorien existieren zur USS Cyclops:

  1. Der Kapitän des Frachters, Lt. Commander Worley war wegen seiner pro-deutschen Haltung bei seiner Mannschaft unbeliebt. Später wurde bekannt, dass er in Deutschland geboren war und seinen Namen änderte. Warum er sich für eine Namensänderung entschied bleibt unklar.
  2. Der US-Generalkonsul von Rio, Gottschalk, war sehr beliebt bei der deutschen Gemeinde in Rio de Janeiro. Er betrat den Frachter der Proteus-Klasse am 28.Januar 1918 mit 73 lokalen Matrosen. Das Schiff wurde mit überraschend mehr Treibstoff und Kohle beladen als offiziell vorgesehen. Ein Fall von Sabotage? Warum gab es kein SOS-Notruf des Kapitäns? Versenkten der Captain Worley und Gottschalk zusammen das Schiff oder verschwanden mit ihm nach Deutschland?
  3. Einer der Marineoffiziere war genervt auf der Reise nach Rio und verfasste einen Bericht. Er schrieb darin von einem stark schwankenden Deck, verursacht durch große Wellen. Das Schiff soll schon Anzeichen einer Schwächung aufgewiesen haben. Eine Materialermüdung könnte daher in Frage kommen.
  4. Die USS Cyclops war mit der großen Anzahl an , Treibstoff und Manganerz überlastet. Ein schwerer Sturm in der karibischen See traf das Frachtschiff in der Mitte und führte zu einer enormen Schlagseite. Die Fracht verstreute sich über den Gebiet und sank mit dem Schiff auf den Grund des Ozeans.
  5. Eine Unterwasser-Mine und ein Torpedo-Angriff? Nach Angaben der US-Marine hätte diese Möglichkeit nicht bestanden, wenn das Schiff auf den richtigen Kurs gewesen wäre. Sollte es im großen Umfang seine Route verlassen haben, könnte diese Theorie stimmen.

Wir werden nie erfahren wie die USS Cyclops verschwand. Nach einer Einschätzung von James W. DuVall war das Schiff nicht seetüchtig und die Pumpen seien zu schwach gewesen es über zu halten. Sie wurde in rauer See überschwemmt und ging mit ihrer gesamten Besatzung unter. Seiner Meinung nach sind weder das Bermudadreieck noch Aliens für den Untergang verantwortlich, sondern es handele sich um eine gewaltige Vertuschungsaktion.


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Bild: © Depositphotos.com / EllenC
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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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