US-Marine stellt erstes Drohnenschiff Sea Hunter in Dienst

Die US-Marine hat mit der „Sea Hunter“ ihr erstes Drohnenschiff in Dienst gestellt, welches nach einem Testlauf zum Aufspüren von U-Booten und Minen eingesetzt werden soll. Das hochmoderne autonome Schiff wird Anti-Submarine Warfare Conti-nuous Trail Unmanned Vessel () genannt, berichtete das US-Waffenportal Defense One. hat ein weit gefächertes Aufgabenspektrum, welches von der Mi-nensuche bis zur U-Boot-Jagd reicht.

U-Boot-Jagd als Spezialaufgabe

Die U-Boot-Jagd spielt für die US-Marine eine wichtige Rolle, weil sich die modernen leise fahrenden Unterseeboote immer schwerer aufspüren lassen und als Bedrohung für die USA gesehen werden. Feindliche Streitmächte setzen verstärkt auf kostengünstige U-Boote, die im Flüsterbetrieb fahren können, maximal 300 Millionen US-Dollar kosten und nicht so leicht aufzuspüren sind.

Das Gewicht des 40 Meter langen Drohnenschiffs beläuft sich auf 140 Tonnen. In einer Testphase von 1,5 Jahren soll das Drohnenschiff den Columbia River selbstständig befahren und im späteren Verlauf im Pazifik getestet werden. Entwickelt wurde das autonome Roboterschiff von der DARPA und in dieser Schiffsart sieht die Entwicklungsabteilung des Pentagon enorme Vorteile. Die Kosten für einen Einsatztag liegen bei 20.000 US-Dollar, während für einen Zerstörer unter voller Besatzungsstärke einige 100.000 US-Dollar fällig werden. Der zweite Vorteil sei die Schonung von Menschenleben, weil das Drohnenschiff ohne Besatzung autonom fährt. Der Einsatz einer Vielzahl von ACTUV-Drohnenschiffen könnte die US-Marine auf die Einsatz- und Personalkosten bezogen finanziell entlasten. Die Minensuche, U-Boot-Jagd und weitere Aufgaben könnte unter Drohnenschiffen im Rahmen eines Einsatzes untereinander aufgeteilt werden. Ein Operator gewährleistet, dass das Drohnenschiff die Verkehrsregeln auf dem einhält.

US-Marine setzt auf hochmoderne Technologien

Die US-Marine setzt für ihre Zukunft auf hochmoderne Technologien, um neuen Bedrohungen gegenüber effizient begegnen zu können. Zum Einsatz kommen Drohnenschiffe, , Flugdrohnen, Roboter und autonome Flugzeuge. Eines der beeindruckensten Wasserfahrzeuge der US-Marine ist das Ultra Heavy-Lift Amphibious Connector (UHAC), ein Amphibienfahrzeug, welches an Land und auf Wasser eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu einem Drohnenschiff wird das UHAC von einem Piloten gesteuert. Als Antriebssystem dient ein Raupenantrieb mit dem auch schwieriges Gelände bewältigt werden kann.

Künftige U-Boote der US-Navy werden sehr wahrscheinlich über ein magnethydrodynamischen Antrieb (MHA) wie das -U-Boot in dem Film „Jagd auf Roter Oktober“ verfügen. Bei einem MHA wird das Wasser im Magnetfeld durch Strom in Bewegung versetzt und treibt das Unterseeboot an. Mechanische Teile und ein Propeller kommen bei einem MHA nicht zum Einsatz und erschweren das Aufspüren eines damit angetriebenen U-Bootes.

Die USA und Japan konnten bereits erfolgreich Prototypen mit einem solchen futuristischen Antriebssystem bauen. Im Jahr 1966 testete die US-Marine mit der EMS-1 ein MHA-Unterseeboot erfolgreich vor der kalifornischen . Japan testete mit der Yamato-1 ein Experimentalschiff im Jahr 1992, welches mit seinen zwei MHA-Triebwerken einen Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h erreichte. Nach dem Test der ESM-1 und der Yamato-1 wurden die Forschungen am MHA zumindest offiziell wegen zu hoher Kosten eingestellt. Inoffiziell dürften beide Nationen an dieser bahnbrechenden Antriebstechnologie weiterhin forschen, weil sie den Bau lautloser Unterseeboote und Schiffe ermöglicht.

Auf den Schlachtfeldern der Zukunft werden Drohnenschiffe, lautlose U-Boote, Kampfroboter, Laserwaffen und Schallwaffen eine wichtige Rolle spielen. Das LaWS- wird bereits auf dem Schiff USS Ponce im persischen Golf gegen mögliche Bedrohungen eingesetzt. Der Hochenergielaser arbeitet mit 30 Kilowatt Leistung, eignet sich zum Abschuss kleiner Boote und . Im Jahr 2020 nach erfolgreicher Beendigung der Tests sollen einsatzfähige Laserwaffen entwickelt werden, die auf Schiffen der US-Navy einsetzbar sind.

In die Waffenforschung investiert die US-Marine erhebliche Beträge in Milliardenhöhe und dies ist auch notwendig, weil Länder wie Russland und China wie die USA ihr technologisch aufrüsten. Der weltweite Rüstungswettlauf könnte allerdings früher oder später zum Ausbruch eines neuen Weltkriegs führen, wenn die Nationen nicht ihre Differenzen auf diplomatischer Ebene friedlich lösen sollten.

Videos zum und weiterer Technologien der US-Marine:

Drohnenschiff Sea Hunter

ACTUV Launch and On-Water Speed Tests

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Amphibienfahrzeug UHAC

US Marine Corps - Ultra Heavy-Lift Amphibious Connector (UHAC) Testing At RIMPAC 2014 [720p]

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Bild: © Depositphotos.com / zim90

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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