News: Raumsonde Juno erreicht Jupiter

( News) Die Raumsonde Juno startete am 5. August 2011 und erreichte ihr Forschungsziel, den Gasplaneten Jupiter, am 5. Juli 2016. Die über hundert Meter große Raumsonde ist die zweite Sonde des New-Frontiers-Programms der US-Weltraumbehörde und sie übermittelte gestern erste Bilder vom Jupiter. Zur Zeit entfernt sie sich wieder von dem gigantischen Gasplaneten, doch bewegt sich Juno weiter in der und wird laufend weitere Fotos zur Erde funken. Auf den Fotos sind der Jupiter, seine Monde Europa, Io und Ganymed zu sehen. Die Fotoaufnahmen erfolgen mit der JunoCam der Raumsonde, die mit einer Auflösung von 1600*1200 Pixel arbeitet, wobei sich die Bildauflösung auf 15 Kilometer pro Pixel beläuft.

Fotos vom Jupiter aus großer Entfernung

Das erste Foto des Jupiter nahm Juno aus 4,3 Millionen Kilometer Entfernung auf, weil sich die Raumsonde aktuell vom Gasplaneten entfernt. Der Umlauf der Sonde wird 53,5 Tage dauern, doch sobald sich Juno auf der endgültigen Umlaufbahn befindet, benötigt sie nur noch 14 Tage. Nach Angaben der NASA zeigt die Szene, dass die Raumsonde den ersten Durchlauf durch das extreme Strahlungsfeld des Jupiter unbeschadet überstanden hat.

Die NASA- warten gespannt auf die ersten Bilder von Jupiters Polen, die in den nächsten Monaten fotografiert werden sollen. Am 27. August 2016 wird Juno eine Position erreichen, von der aus hochauflösende Bilder aufgenommen werden können. Nach den Zielvorgaben wird sich die hochmoderne Raumsonde auf weniger als 5000 Kilometer über den Wolken Jupiters bewegen, und das ist der bislang niedrigste Orbit einer Sonde.

Raumsonde Juno – ein Meisterwerk der Ingenieurskunst

Die Raumsonde Juno ist das erste Forschungsfahrzeug seiner , was nicht mit einer atomaren Energieversorgung arbeitet. Der Strom wird mit effizienten und strahlungsresistenten Solarzellen erzeugt und das ist auch nur möglich, weil Juno sich auf einer polaren Umlaufbahn mit freier Sicht zur Sonne bewegt. Auf der polaren Umlaufbahn ist die Sonde vor dem gefährlichen Strahlungsgürtel des Jupiter sicher.

Der Hauptkörper der Raumsonde ist ein aus sechs Seiten bestehendes Prisma und jede Seite umfasst eine Kantenlänge von zwei Meter. Drei Seiten sind mit zusammenklappbaren Solarmodulen versehen und in der Mitte des Hauptkörpers von Juno befindet sich eine Parabolantenne zur Kommunikation mit der Erde. Die empfindliche Bordelektronik liegt in einer Box aus Titanplatten, die eine Dicke von 10 Millimetern haben und rund 200 Kilogramm wiegen. Juno ist eine gepanzerte Raumsonde, damit sie den Strahlungsgürtel des Jupiter ohne Schäden durchfliegen kann.

Das Haupttriebwerk von Juno ist ein Leros-1b-Triebwerk, welches Hydrazin und Stickstofftetroxid als Treibstoff verwendet. Das Lagekontrollsystem besteht aus mehr als zwölf Düsen, die sich an den vier Stellen des Hauptkörpers befinden. Eine Aluminiumplakette mit einem Gemälde, eine handschriftliche Notiz des Jupiter-Entdeckers Galileo Galilei sowie drei Lego-Figuren aus Aluminium wurden an der Sonde befestigt. Die drei Lego-Figuren dienen als Darstellung von Galilei, Juno und Jupiter.

Die Ziele der Forschungsmission

  • Besitzt Jupiter einen festen Kern?
  • Wie hoch sind die Anteile von , Ammoniak und Methan in der Atmosphäre?
  • Analyse der Konvektion und der Aufzeichnung von Windprofilen
  • Wie entstand das Jupiter-Magnetfeld?
  • Studie der polaren Magnetosphäre

Im Rahmen ihrer Mission wird Juno den Jupiter mit ihren Bordinstrumenten intensiv untersuchen und die Daten und Fotos zur NASA übermitteln. Die Forschungsmission soll bis zum Februar 2018 dauern und am Ende wird die Raumsonde in die Atmosphäre des Gasriesen eintreten. Bei ihrem Eintritt wird sie wertvolle Daten sammeln, die den Wissenschaftlern der NASA ausführliche Auskunft darüber geben sollen, wie die Oberfläche des Jupiter genau beschaffen ist.

Das News-Frontiers-Programm der NASA dient der Erforschung des Sonnensystems und wird etwa im Jahr 2021 abgeschlossen sein. Die Kosten für eine Raumsonde dürfen den Vorgaben nach die Summe von 700 Millionen nicht überschreiten, weil das Programm mit seinen Missionen als „Medium-Class-Missions“ eingestuft wurde. Die Wissenschaftler weltweit sind zu einer Beteiligung an dem Forschungsprogramm aufgefordert worden.

Videos zum Thema Juno

NASA-Sonde Juno sendet Bilder vom Anflug auf den Jupiter

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NASA-Sonde Juno erreicht den Jupiter - BILD Daily Spezial 05.07.2016

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Bild: © Depositphotos.com / vjanez

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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