Neuigkeiten zur Ostsee-Anomalie

Ostsee-Anomalie

Die Ostsee-Anomalie wurde im Jahr 2011 entdeckt und erregte großes Aufsehen in den Medien. Etwa vor drei Jahren gab es die letzten Neuigkeiten zu diesem vermeintlich versteinerten Ufo, das an den „Rasenden Falken“ aus Star Wars erinnert und dessen Alter auf 140.000 Jahre geschätzt wird. Das Objekt hat einen Durchmesser von 60 Metern, und sein Geheimnis konnte bis heute nicht gelüftet werden. Im Mai 2017 gelang es Tauchern, eine Probe der Ostsee-Anomalie zu bergen und Labortests durchzuführen. Diese ergaben, dass die Probe Limonit (Brauneisenerz) und Goethit (Nadeleisenerz) enthält. Laut dem israelischen Geologen Steve Weiner handelt es sich bei den Materialien um Metalle, die in der Natur nicht reproduziert werden können. Taucher berichten, dass elektronische Geräte in der Nähe der Anomalie versagen würden. Ein Satellitentelefon habe laut den Tauchern versagt, als sie sich direkt über dem Objekt befanden.

Was ist die Ostsee-Anomalie?

Die Anomalie wurde 2011 von dem schwedischen Taucherteam „Ocean Team X“, bestehend aus Peter Lindberg und Dennis Asberg, entdeckt. Sie stellt sich als eine Steinstruktur heraus, die in einer Tiefe von 87 Metern im Gebiet des Åland-Archipels im Bottnischen Meerbusen liegt. Vier Jahre nach der Entdeckung wurden Mehrstrahl-Sonaraufnahmen gemacht, jedoch fanden geplante Tauchgänge im Jahr 2015 nicht statt. Die Ostsee-Anomalie scheint über dem Meeresgrund zu schweben und hat keine Verbindung zu diesem. Ein Tauchroboter hat Korridorwände festgestellt, die einen Winkel von 90 Grad aufweisen. Die Entdecker bezeichnen die kreisrunde Steinstruktur als künstlich geschaffenes Objekt und verweisen dabei besonders auf die rechtwinkligen Gänge, deren Herkunft nicht natürlich sei.

Skeptiker betrachten die Forschungsarbeit des Ocean Team X als Teil einer viralen Marketingaktion mit dem Ziel, Geld für andere Projekte zu sammeln. Echte Beweise für diese Theorie fehlen jedoch.

Stefan Hogerborn, ein Mitarbeiter des Ocean Team X, berichtete, dass die Ausrüstung ihren Dienst einstelle, sobald man sich dem Objekt auf eine Entfernung von 200 Metern nähere. Wenn sie sich entfernten, habe die Technik wieder normal funktioniert. Das Equipment versage stets, wenn sie sich direkt über der Ostsee-Anomalie befinden würden. Laut Dennis Asberg könnte es sich um einen Meteoriten, einen Asteroiden, einen Vulkan oder die Basis eines U-Bootes aus dem Kalten Krieg handeln. Das U-Boot könnte hier hergestellt und stationiert gewesen sein.

Ist die Ostsee-Anomalie nur eine geologische Besonderheit?

Andere Experten wie Fredrik Klingberg und Martin Jakobsson widersprechen den Theorien. Die chemische Zusammensetzung der Probe sei nicht ungewöhnlich, und die gefundenen Materialien, Limonit und Goethit, könnten von der Natur selbst gebildet worden sein. Geologie-Professor Volker Brüchert vermutet hinter der Ostsee-Anomalie eine Gletscher-Lagerstätte. Gletscher, die in der Nähe der Ostsee entstanden seien, hätten die Formation von ihrem Ursprungsort hierher transportiert.

Die Ostsee-Anomalie bleibt trotz der interessanten Neuigkeiten weiterhin ein mysteriöses Rätsel, das möglicherweise durch intensive Untersuchungen gelöst werden könnte. Das Design des Objekts erinnert an ein Raumschiff, das vor 140.000 Jahren in der Ostsee abstürzte und im Verlauf der Zeit versteinerte. Eine Bohrung könnte Aufschluss darüber geben, was sich unter der Versteinerung verbirgt. Technische Geräte, die mit Strom betrieben werden, versagen jedoch, was eine Bohrung sehr schwierig machen dürfte.

Eine Bergung der Steinstruktur kommt aufgrund ihres hohen Gewichts nicht in Frage. Das Gewicht der Ostsee-Anomalie konnte noch nicht ermittelt werden. Starke Greifsysteme, wie sie einst bei der Bergung des russischen Atom-U-Boots „K129“ verwendet wurden, wären theoretisch in der Lage, schwergewichtige Objekte an die Oberfläche zu transportieren. Vor vier Jahren beteiligte sich die schwedische Marine an einer Erforschung des Objekts und brachte zumindest offiziell keine neuen Erkenntnisse. Jährlich seit 2006 findet im Umfeld der Ostsee-Anomalie das North Coast Manöver statt, ein internationales Großmanöver der NATO-Staaten. Die NATO-Schiffe sollen sich im Umkreis des Objekts bewegen, jedoch fehlen Beweise für Geheimoperationen im Rahmen des Seemanövers zur Erforschung der Anomalie.

Andreas Krämer