Objekt 1991-VG ein Asteroid, Raketenoberstufe oder Ufo?

(-News) Das Objekt 1991-VG wurde am 6.November 1991 durch den Astronomen Jim Scotti entdeckt, der am „Spacewatch“-Programm arbeitete. Das Programm dient dazu alle erdnahen Objekte zu finden, die zu einer Kollision führen könnten. Einen Monat nach seiner Entdeckung flog es in rund 700.000 km Entfernung an der Erde vorbei und verblieb in seiner um die Sonne. Die Astronomen vermuten ein irdisches Objekt hinter 1991-VG wie eine ausgebrannte einer Sonde, die das erkunden sollte und sich nun auf dem Rückweg befand.

Bei Nachforschungen stellte sich heraus, dass das mysteriöse Objekt im Februar-März der Jahre 1958 und 1975 bereits die Erde gekreuzt hatte. Die Wissenschaftlern durchleuchteten alle Archive der Raumfahrtagenturen, um ihre Theorie einer Raketenoberstufe zu untermauern und fanden zu ihrem Bedauern keine Hinweise auf einen Raketenstart in den genannten Zeiträumen. Bis heute ist unklar ob es sich um ein , Raketenoberstufe oder Asteroid handelt.

Was ist 1991-VG?

Nach wissenschaftlichen Messungen beläuft sich der Durchmesser von 1991-VG auf 10 bis 20 Meter und spricht für ein künstlich geschaffenes Objekt wie eine Raketenoberstufe. Es wurden starke Schwankungen bei der Helligkeit und Reflektivität des Raumobjekts festgestellt. spekulierte, dass es sich bei 1991-VG um die Oberstufe einer Saturn IVB handeln könnte, die mit einem Restbestand an Treibstoff in die ungewöhnliche Umlaufbahn gelangte und nun regelmäßig die Erde kreuzt. Es könnte auch ein Trümmerteil von Apollo 12 sein.

Eine zweite Theorie besagt, dass ein Bruchstück von der Mondoberfläche einst durch einen Meteroiteneinschlag abgesprengt wurde und seit diesem Ereignis vor ein paar Jahrzehnten die Sonne umkreist. Einen entlaufenen Asteroiden, Trojaner genannt, sieht die als dritte Theorie für das Objekt, doch gegen diese Erklärungen sprechen die mysteriösen Helligkeitsveränderungen und Reflektionen von 1991-VG.

Der Astronom Duncan Steel stellte im Jahr 1995 die Theorie auf, nach der sich bei 1991-VG um ein nichtirdisches künstlich erschaffenes Objekt handelt. Seiner Einschätzung nach könnte es eine außerirdische Raumsonde sein. Die Raumsonde sei seiner „a priori“-Theorie zufolge Teil einer großen Population von Raumsonden, die von Spezies entsandt wurden. Eine dieser Sonden und zwar 1991-VG verließ diese Population und befinde sich seitdem in der instabilen Umlaufbahn.

Laut Steel besteht beim „Spacewatch“-Programm seiner Theorie nach eine Chance von 1:100.000 pro Jahr, dass ein Objekt von der Größe einer Raketenoberstufe entdeckt werden könne und diese Unwahrscheinlichkeit einer Entdeckung trat mit 1991-VG schon kurz nach dem Start des Programms ein. Die Raumsonden-Ansammlung dürfte demnach erst seit wenigen Jahrzehnten existieren.

1991-VG eine außerirdische Raumsonde?

Die Theorie einer außerirdischen Raumsonde ist nicht unrealistisch, weil es vorstellbar ist, dass 1991-VG zu einer Gruppe Raumsonden gehört, die einst von einer außerirdischen Zivilisation entsandt wurde, um den zu erforschen. Die Raumsonde würde sich nach jedem Besuch eines Sonnensystems zum Beispiel mit Unterstützung eines integrierten 3D-Druckers selbst reproduzieren. Eine dieser Replikationen wäre 1991-VG. Vorstellbar wäre auch, dass es sich bei dem Objekt nur um eine einzige Raumsonde eines außerirdischen Volks handelt, die einst in den Weltraum geschossen wurde, um unser Sonnensystem und dabei besonders die Erde zu erforschen.

Im Jahr 1999 wurde mit 1999-CG 9 ein vergleichbares Objekt entdeckt, dessen Durchmesser sich auf 50 Meter beläuft und keine Raketenoberstufe sein kann. Ob 1999-CG 9 eine helle und reflektierende Oberfläche besitzt, konnte noch nicht ermittelt werden, aber es soll sich um ein Stück von der Mondoberfläche handeln. Ein Jahr später fand man mit 2000-SG344 wieder ein vergleichbares Objekt, welches die mit Stand 2008 im Rahmen einer Mission erforschen möchte.

Die Erdumlaufbahn wird 1991-VG dieses Jahr kreuzen, danach erneut 2017, 2018 und 2038. Das Objekt 1999-CG wird sich erst 2022 wieder in der Erdumlaufbahn bewegen.

Wir können die Frage leider nicht beantworten, ob es sich bei 1991-VG um eine außerirdische Raumsonde handelt. Die Erklärung scheint derzeit am logischsten zu sein. Eine nähere Untersuchung würde die Frage beantworten, doch aktuell ist keine Forschungsmission zu dem geheimnisvollen Objekt geplant.

Bild: © Depositphotos.com / digitalstorm

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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