Der Schatz von Oak Island bis heute unentdeckt

Die Insel Oak Island im kanadischen Nova Scotia umgibt eine geheimnisvolle Aura, seit im Jahr 1864 erstmals in einer Zeitung über ein Schatz geschrieben wurde, der sich irgendwo auf dem Eiland befinden soll. Der mysteriöse Schatz konnte trotz aller Grabungsversuche bis heute nicht entdeckt und geborgen werden.

Bei dem Mysterium, welches sich befindet, soll es sich um den Piratenschatz von Sir Francis Drake, dem Goldschatz der Templer, den Goldschatz der Tumbes, dem Goldschatz des Captain Kidd, die Kriegskasse der Engländer vom Unabhängigkeitskrieg, der Schatz von Louisbourg oder Originalschriften des britischen Dichters Sir Francis Bacon handeln. Der Mythos der Insel wird auch als Money Pit bezeichnet.

Geschichte des Oak Island Schatzes

Im Jahr 1864 erschien in einer Zeitung ein Bericht über einen angeblichen Schatz auf Oak Island. Zu der Legende gab es davor nur mündliche Erzählungen. Die Namen in dem Zeitungsbericht entsprachen jedoch der Wahrheit, weil sie mittels Grundbucheintragungen bestätigt werden konnten.

Nach den Überlieferungen soll der damals 16 Jahre alte Holzfäller Daniel McGinnes im Jahr 1795 während eines Besuches auf Oak Island eine runde Vertiefung gefunden haben, die künstlicher Natur war. In der Nähe der Vertiefung fand an einem Baum die Reste eines Seiles und mysteriöse Kerben in einem Ast. Zu der Zeit lebte niemand auf der Insel. Zusammen mit seinen Freunden Anthony Vaughan und John Smith begann er mit Grabungsarbeiten, was sie zu einer Lage Schieferplatten führte.

Sie versuchten, den in einer dichten Lehmschicht befindlichen Schacht auszuheben, doch mit jedem Meter wurde es komplizierter. Auf drei Metern Tiefe entdeckten sie schließlich eine Schicht Baumstämme, die an den Seitenwänden fest montiert waren. In sechs und neun Metern Tiefe tauchte jeweils erneut eine Schicht verankerte Baumstämme auf. Die drei Jungs mussten ihre Grabungsarbeiten wegen fehlender technischer Hilfsmittel schließlich aufgeben, ohne entdeckt zu haben.

Neun Jahre später besaß John Smith ein Haus auf Oak Island, welches er auf dem Grundstück in der Nähe des Money Pit errichtet hatte. Erneut begannen die drei Männer mit ihren Grabungen, unterstützt von der damals modernsten Technik, die ihnen ihr Kapitalgeber die Onslow Company bereitstellte. Sie gelangten bis auf 12 Meter Tiefe, wo sie vermoderte Kokosfasern fanden und aus diesem Grund vermuteten, dass es sich um einen Piratenschatz handeln könnte, der hier vergraben sei. Der zweite Grabungsversuch endete in 30 Metern Tiefe, wo sie eine Schieferplatte mit sonderbaren Zeichen entdeckten. Die Schieferplatte zierte eine Zeit lang die Kaminwand von John Smith's Haus, doch sie verschwand eines Tages und tauchte bis heute nicht wieder auf.

Die Kosten der Grabungsarbeiten führten zur Pleite der Onslow Company und zwang Daniel McGinnis zur Aufgabe. Die Grube war zudem überflutet, wobei selbst eine Pumpe und ein Entlastungsschacht nicht zu einer Senkung des Wasserpegels führten.

Vierzig Jahre später…

Im Jahr 1849 lebte von den drei Entdeckern des Oak Island Schatzes nur noch Anthony Vaughan, welcher der neugegründeten Truro Company als Berater zur Seite stand und mit ihr gemeinsam endlich das Rätsel lösen wollte. Das Unternehmen setzte die modernste Technik des 19.Jahrhunderts ein, versuchte die Grube vom zu befreien und stieß mit einem Löffelbohrer bis in 32 Metern vor. Es wurden Splitter von Holz, Kokosfasern und ans Tageslicht befördert.

Ein Arbeiter stürzte bei den Arbeiten in die Grube, wobei festgestellt wurde, dass das Wasser sich mit den Gezeiten hebte und senkte. Wie die Truro Company bei Nachforschungen feststellte, war der Küstenabschnitt von Oak Island offenbar künstlich angelegt und mit fächerartigen Kanälen versehen. Der Firma ging schließlich das Geld aus und dies führte zur Einstellung der Schatzsuche.

Zehn weitere Grabungsversuche und zwei mysteriöse Objekte

In den folgenden 167 Jahren gab es bis in unsere Zeit hinein zehn weitere Grabungsversuche, um das Geheimnis von Oak Island zu entschlüsseln. Seit Januar 2014 strahlt der Dokumentarkanal »History Channel« die Reality TV-Dokumentation »Der Fluch von Oak Island« aus. Die Sendung zeigt wie das Schatzsucherteam, bestehend aus den Brüdern Rick und Marty Lagina, versucht den Schatz zu finden.

Ein Sonargerät wurde in der letzten Folge der 2. in den Schacht »10X« heruntergelassen. Das Sonarbild zeigte in über 70 Metern Tiefe eine rechteckige unterirdische Kammer auf deren Grund sich zwei Objekte in gleicher Form befinden. Entdeckt wurden zudem zwei Tunnelzugänge und einer davon soll zum Money Pit führen.

Das Geheimnis von Oak Island dürfte bald gelüftet werden, weil der History Channel die Dokuserie fortsetzen möchte. Nach bisherigen Kenntnissen soll die Anlage auf der Insel im 17.Jahrhundert erbaut worden sein. Wer den Schatz vergraben hat, ist bis heute nicht endgültig geklärt.

Bild: © Depositphotos.com / ukka_sv

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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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