News: 323 Rentiere in Norwegen getötet – War es nur ein Blitz?

( News) Am 29. August 2016 sorgte die Meldung über 323 durch einen Blitz getötete Rentiere in Norwegen für Aufsehen in den Medien. Die Rentiere wurden von Wildhütern nach einem auf der Hochebene entdeckt. Hardangervidda ist mit 1200 bis 1400 Metern die größte Hochebene in Europa und sie umfasst eine Fläche von rund 8000 Quadratkilometern. Rund 10.000 Rentiere leben hier. Der Sandfloegga mit 1721 Metern ist die höchste Erhebung der Hochebene, doch das Wahrzeichen ist der 1690 Meter hohe Berg Harteigen. Als Todesursache der Rentiere vermuten Experten ein Unwetter, bei dem die Wildtiere zum Schutz eng beieinander standen und schließlich vom Blitz getroffen wurden. Die Untersuchungen zur Ermittlung der Todesursache wurden eingeleitet. Als mögliche Ursache gilt auch die tödlich verlaufende Prionenerkrankung CWD und aus diesem Grund wurden die Gehirne von ein paar zur Analyse entnommen. Im April war CWD zum ersten Mal in Europa aufgetaucht und scheint sich seitdem zu verbreiten. Bei Wildhirschen in Nordamerika wütet die Krankheit seit Jahren.

War es ein Blitz?

Auf wurden Videos zu dem Vorfall veröffentlicht und dabei ist auffällig, dass zahlreichen Rentieren fehlt. Ein Großteil der Rentiere wurde innerhalb eines Radius von 50 bis 80 Metern getötet, schreibt der YouTuber Ronda Gila in seinem . Die Zahl von 323 getöteten Rentieren sei ungewöhnlich hoch, so ein Sprecher der Naturaufsicht gegenüber dem Sender NRK.

Der YouTuber MrCati sieht in dem Vorfall einen „323 Dead Reindeer Code“ (323 Rentier Todescode), der sich aus den Zahlen 18, 5, 9, 14, 4, 5,5 und 18 zusammensetzt, basierend auf dem Alphabet. Er ermittelte daraus die Zahlenkombination 23/23/9/23. Seine Erklärung ist sehr kompliziert und nicht sofort verständlich, weshalb ich die These als skeptisch einstufe.

Ein dritter YouTuber mit Namen Mister Enigma vermutet hinter dem mit den 323 Rentieren eine Viehverstümmelung durch Außerirdische, denn keines der Tiere zeige Brandverletzungen, wie es bei Blitzeinschlägen der Fall ist. Er glaubt nicht, dass über 300 Tiere auf einmal durch einen Blitzschlag getötet werden können. Vor allem die fehlenden Köpfe seien ein Hinweis auf eine vermutliche Viehverstümmelung, wie sie seit Jahrzehnten überall auf der Welt immer wieder vorkommen. Die Verantwortlichen hinter dieser Grausamkeit sollen Außerirdische sein, doch echte Beweise für diese These fehlen bis heute.

Die norwegische Umweltschutzbehörde beabsichtigt nicht, die Rentiere von der Hochebene zu holen, sondern möchte sie dort belassen, da der Fundort nicht im Umfeld von Wanderwegen oder zentralen Wasserläufen liegt. Die Hochebene Hardangervidda ist Teil eines . Nach Angaben der Behörde sei es nicht ungewöhnlich, dass tote Tiere liegen bleiben, doch die große Anzahl sei nicht normal. Die Rentiere hätten zu eng nebeneinander gestanden, um sich vor dem Gewitter zu schützen.

Hardangervidda mit extrem Wetterbedingungen

Wenn die Rentiere zu eng beieinander standen, dann könnte tatsächlich ein Blitz für ihren Tod verantwortlich sein. Hardangervidda ist für seine extremen Wetterbedingungen bekannt und trotzdem ein beliebtes Touristenziel. Von den 323 getöteten Rentieren waren 70 Jungtiere, die am 26. August 2016 wie die erwachsenen Rentiere, zu einem Blitzopfer wurden. Ein Rentier ist ein vierfüßiges Lebewesen, was empfindlich auf Stromschläge reagiert. Ihre Vorder- und Hinterläufe sind weit voneinander entfernt und das ermöglicht die Entwicklung einer Potenzialdifferenz, weil der Strom eines Blitzes von vorn nach hinten wandert.

Der Boden auf der Hochebene, wo die Rentiere standen, dürfte feucht gewesen sein, offenbar hat sich die elektrische Ladung des Blitzeinschlags durch diese Feuchtigkeit verbreitet. Die Ladung traf die eng zusammenstehenden Tiere an den Vorderbeinen und das führte zu einer Potenzialdifferenz. Kein einziges Rentier überlebte diesen gewaltigen Stromschlag. muss so heftig gewesen sein, dass bei einigen Tieren der Kopf quasi abgesprengt wurde, doch diese Vermutung ist eine reine These und müsste erst noch bewiesen werden.

Die Forscher arbeiten an einer Lösung des Rätsels und in ein paar Wochen werden wir wahrscheinlich die Todesursache erfahren. Die These, dass es Außerirdische gewesen sind, ist zu spekulativ und unrealistisch.

Video zum Thema

MrCati´s These


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Über den Autor Andreas Krämer

Andreas Krämer ist seit Winter 2002 als Texter mit seinem Schreibbüro aktiv. Er interessiert sich für technische, mysteriöse und wirtschaftliche Themen.

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